125 JAHRE FC BAYERN

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... und das heißt 125 Jahre FC Bayern!!

Unser FC Bayern von der Gründung am 27.02.1900 bis heute

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Quelle der Fotos und des Textes im Original übernommen von: www.fcbayern.com (Offizielle Homepage des FC Bayern)

 

Von Beginn an erfolgreich

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Am Anfang des FC Bayern steht eine Rebellion. Elf junge Männer, angeführt vom späteren ersten FCB-Präsidenten Franz John, hoben am 27. Februar 1900 im Schwabinger Café Gisela den FC Bayern München aus der Taufe. Die Gründung bedeutete die Abspaltung vom Männer-Turn-Verein (MTV), in dem der Fußball als neumodischer, englischer Sport (noch) belächelt wurde.

 

Um Platzprobleme zu lösen und aus wirtschaftlichen Erwägungen schlossen sich die Bayern am 1. Januar 1906 dem gut situierten Münchener Sport-Club (MSC) an, behielten aber ihre Selbständigkeit. Einzige Bedingung war das Tragen der MSC-Trikots mit roter Hose und weißem Hemd - diese Farben blieben dem FC Bayern bis heute.

 

Schon 1907, als die Roten ihre neue sportliche Heimat, den Bayern-Platz an der Leopoldstraße bezogen, hatte der Aufschwung eingesetzt. Zur Einweihung des neuen Untergrunds bekam die lokale Konkurrenz vom FC Wacker mit 8:1 zu spüren, wohin der Weg führte: Zunächst mal an einen Spitzenplatz im Münchner Fußball. Von einer richtigen Tribüne aus konnten die Zuschauer diesen Werdegang mit besonderem Komfort beiwohnen. 1910 gipfelte er vorläufig mit dem Titel des Ostkreismeisters.

 

Schon nach zehn Jahren der erste Nationalspieler


Ungeschlagen und in kurzen Hosen, wenngleich deshalb von manchen belächelt, verteidigten die Bayern diesen Titel auch im Jahr darauf. Da hatte der Verein sogar schon einen echten Nationalspieler in seinen Reihen. Der hieß Max Gaberl Gablonsky und hatte am 16. Mai 1910 vor dem 0:3 gegen Belgien zum ersten Mal im deutschen Trikot das Feld betreten - und auch kurz darauf als erster Bayern-Spieler einen Treffer für die deutsche Nationalmannschaft erzielt.

 

Von jetzt an ging es immer schneller. 1920 hatte der FC Bayern 700 Mitglieder und war damit das, was er noch heute ist: der größte Fußballverein Münchens. 1926 gewann dieser die Süddeutsche Meisterschaft, 1932 war dann zum ersten Mal der nationale Titel fällig: Etliche Fans pilgerten per Fahrrad zum Endspiel nach Nürnberg, das die Bayern 2:0 gegen Eintracht Frankfurt gewannen. Die Fakten: Torschützen waren Rohr und Krumm, die Stars hießen Heidkamp und Haringer, Trainer sowie Masseur, Organisator und Geschäftsführer in einem war der Österreicher Richard Dombi (genannt Little Dombi).


Harte Zeiten und Wiederaufbau

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Spätestens mit dem ersten Deutschen Meistertitel (1932) war der FC Bayern zu einer festen nationalen Größe geworden. Doch nachdem Simetsreiter, Goldbrunner und Moll das Olympiateam 1936 in Berlin verstärkt hatten, erstarb die frohe Fußballstimmung. Der zweite Weltkrieg brach aus und jahrelang ruhte der Puls des Sports, auch bei den Bayern.

 

Wegen seiner jüdischen Wurzeln wurde der FCB in vielerlei Hinsicht benachteiligt. Die Zahl der Mitglieder, Mannschaften und Zuschauer sank drastisch. In den zwölf Jahren der faschistischen Diktatur büßte der Verein seine sportliche Spitzenstellung ein und fiel auf Rang 81 im Großdeutschen Reich zurück.

 

Im Juli 1944 verloren die Bayern ihre Heimstätte, eine Bombe zerstörte die Geschäftsstelle. Dennoch bewies die Mannschaft großen Teamgeist. Noch am 23. April 1945, wenige Tage vor Kriegsende, besiegte sie 1860 München 3:2. Laut Vereinschronik hatten 56 Mitglieder ihr Leben auf dem Schlachtfeld gelassen, darunter die Nationalspieler Josef Bergmaier und Franz Krumm, zahlreiche andere wurden vermisst. Der langjährige jüdische FCB-Präsident Kurt Landauer war 1938 für 33 Tage im Konzentrationslager Dachau interniert und flüchtete schließlich 1939 ins Exil in die Schweiz.

 

Heidkamp hielt die Truppe zusammen


Vor allem der langjährige Kapitän Conny Heidkamp sorgte selbst in schlimmsten Kriegswirren für den Zusammenhalt der Mannschaft - und rettete zusammen mit seiner Ehefrau Magdalena die gewonnen Pokale: Als im Spätsommer 1942 die Luftangriffe auf München einsetzten, gerieten die Trophäen in Gefahr. Da erinnerte sich Magdalena an einen Bauern in Ascholding bei Wolfratshausen, bei dem sie als Kind die Ferien verbracht hatte. Mit einem Holzvergaser-Auto brachte man die in Kisten verpackten Schmuckstücke dorthin und lagerte sie in einem Raum neben dem Stall. Hier waren sie in Sicherheit - bis zum Frühjahr 1945, als die Amerikaner näher rückten. Ihnen eilte der Ruf voraus, wild auf Souvenirs zu sein, beispielsweise auf Pokale, Wimpel und Ehrenabzeichen. Ein zweites Mal rettete das Ehepaar Heidkamp die wertvollen Vereins-Trophäen und vergrub die Kisten auf dem Ascholdinger Bauernhof.

 

Schon sechs Wochen nach Kriegsende (8. Mai 1945) bestritten die Bayern wieder ihr erstes Spiel und unterlagen dem Lokalrivalen FC Wacker 3:4. 1947 kehrte Landauer aus dem Exil zurück und wurde erneut zum Präsidenten gewählt. Der Wiederaufbau begann, auch im Fußball. Es dauerte neun Jahre, bis endlich wieder große Begeisterung ausbrach und die deutsche Nationalmannschaft triumphal von der Weltmeisterschaft aus der Schweiz zurückkehrte. Sepp Herbergers Team hatte dort den ersten deutschen WM-Titel nach einem 3:2-Sieg gegen die favorisierten Ungarn gewonnen. Hans Bauer vom FC Bayern gehörte zum DFB-Aufgebot und absolvierte zwei Spiele beim Turnier. Im Finale stand er aber nicht auf dem Platz.

 

1957 gewannen die Roten vor 42.000 Zuschauern im ausverkauften Augsburger Rosenaustadion zum ersten Mal den DFB-Pokal – Jobst erzielte das entscheidende 1:0 gegen Fortuna Düsseldorf – danach folgte aber eine kleine Durststrecke und die große Enttäuschung: Die Bayern zählten 1963 nicht zu den Gründungsmitgliedern der Bundesliga.

 

1860 statt Bayern: Im Nachhinein ein Glücksfall


Der DFB hatte als Vertreter Münchens nicht den FC Bayern, sondern den Lokalrivalen 1860 bestimmt. Was Präsident Wilhelm Neudecker als Akt schreiender Ungerechtigkeit betrachtete, sollte sich als Glücksfall für den Klub erweisen. Die nach wie vor prekäre wirtschaftliche Situation zwang ihn, auf hochbezahlte Stars zu verzichten und auf den eigenen Nachwuchs sowie talentierte Fußballer aus der bayerischen Provinz zu setzen. So rückten junge Leute wie Franz Beckenbauer, Sepp Maier und Gerd Müller in den Vordergrund.

 

Neudecker gab dem FCB professionelle Strukturen, engagierte Robert Schwan als ersten hauptberuflichen Manager des deutschen Fußballs und den pfiffigen jugoslawischen Erfolgstrainer Zlatko Tschik Cajkovski.  Beim ersten Aufstiegsversuch 1964 scheiterte man noch an Borussia Neunkirchen, doch in der Saison 1964/65 wurden die Bayern souveräner Meister der Regionalliga Süd. Anschließend erreichten sie den ersten Platz der Aufstiegsrunde und zogen endlich in die Bundesliga ein. Dankbar erfüllte Präsident Neudecker ein Gelöbnis und marschierte mit 500 Getreuen rund um den Tegernsee.


Goldene Jahre

 

Das erste Bundesligajahr (1965/66) schloss das junge Bayern-Team auf einem hervorragenden dritten Platz ab, im DFB-Pokal triumphierten die Münchner und gewannen ein Jahr später (1967) mit dem Europapokal der Pokal-Sieger (1:0 gegen die Glasgow Rangers) den ersten Europapokal der Klubgeschichte. 1969 folgte der lang ersehnte Meistertitel, maßgeblich geprägt vom strengen Trainer Branko Zebec, der aus Tschik Cajkovskis angriffslustigen Fußball-Romantikern kühle Taktiker machte. Mit dem DFB-Pokal-Sieg machten die Bayern sogar das erste Double der Vereinsgeschichte perfekt.

 

Nächster wichtiger Schritt für den FC Bayern, seit 1970 mit Trainer Udo Lattek, war der Umzug vom Grünwalder Stadion ins neue Olympiastadion. Am 28. Juni 1972 trug der FCB sein erstes Heimspiel im Olympiastadion aus. Sie siegten 5:1 gegen Schalke 04, feierten ihre dritte Meisterschaft und spielten dabei die Rekordeinnahme von 1,2 Millionen D-Mark ein. Damit war das Fundament für eine große sportliche und wirtschaftliche Zukunft des FC Bayern gelegt. Nebenbei gelangen Gerd Müller in dieser Bundesliga-Saison 40 Tore - ein Rekord für die Ewigkeit.

 

Könige Europas


Es folgten zwei weitere Meistertitel (1973, 1974) - und der erste totale Fußball-Triumph: der Triumph im Europapokal der Landesmeister (1974) in einem dramatischen Finale gegen Atlético Madrid in Brüssel. Katsche Schwarzenbeck erzielte eine Minute vor Ende der Verlängerung das 1:1 und erzwang damit ein Wiederholungsspiel. Dieses gewannen Beckenbauer & Co. mit 4:0 (Tore: 2x Uli Hoeneß, 2x Gerd Müller).

 

Im gleichen Jahr gewann die deutsche Nationalmannschaft den WM-Titel. Beim 2:1-Sieg im Finale im Münchner Olympiastadion gegen Holland standen sechs Bayern auf dem Platz (Maier, Beckenbauer, Schwarzenbeck, Breitner, Hoeneß, Müller), zwei schossen auch die Tore: Breitner mit einem Elfmeter und Müller mit einem unvergessenen Drehschuss.

 

Während die Bayern in der Bundesliga eine Auszeit nahmen, schafften sie international das Euro-Triple: Auch 1975 (2:0 gegen Leeds in Paris, Tore durch Roth und Müller) sowie 1976 (1:0 gegen St. Etienne in Glasgow, Tor durch Roth), beide Male unter Trainer Dettmar Cramer, gewannen die Münchner den Europapokal der Landesmeister, 1976 zudem den Weltpokal (0:0 und 2:0 gegen Belo Horizonte). Es waren die letzten ganz großen Titel dieses Jahrhunderts.

 

Es folgten Jahre der Veränderungen, Jahre ohne Titel. 1977 verabschiedete sich Franz Beckenbauer vom FC Bayern und wechselte in die US-Profi-Liga zu Cosmos New York. Nur ein Jahr später folgte ihm Gerd Müller über den großen Teich, sein Ziel waren die Fort Lauderdale Strikers.

 

Die Ära Hoeneß beginnt


Wendepunkt war 1979, als Uli Hoeneß im Alter von 27 Jahren, das Amt des Managers übernahm. Der FC Bayern litt zu diesem Zeitpunkt unter einer Schuldenlast von sieben Millionen D-Mark (etwa 3,6 Mio. Euro). Der Jahresumsatz lag bei 12 Millionen (6,1 Millionen Euro). Doch das sollte sich schnell ändern. Auf dem Rasen begann zudem mit Trainer Pal Csernai, der im März 1979 Gyula Lorant ablöste, auch sportlich die Renaissance.


Umbruch und Aufbruch


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Nach fünfjähriger Durststrecke führten Manager Hoeneß sowie das Duo „Breitnigge“ den FC Bayern zurück in die Erfolgsspur. An der Seite des kämpferischen Strategen Paul Breitner wurde Karl-Heinz Rummenigge zu einem Weltklasse-Stürmer. Der Torjäger und Europas Fußballer des Jahres 1980 brachte es auf 218 Pflichtspiel-Tore für die Bayern, Mittelfeldspieler Breitner immerhin auf 110 Treffer. Dem Meistertitel 1980 folgten im folgenden Jahrzehnt fünf weitere nationale Titel. 1986 löste der FC Bayern den 1. FC Nürnberg als deutscher Rekordmeister ab. „Die große Bayern-Elf der siebziger Jahre“, sagte Rummenigge später, „erlebte damals eine Wiedergeburt.“Legendär war der Pokalsieg 1982 gegen den 1. FC Nürnberg. Nach einem 0:2-Rückstand drehte der FC Bayern das Spiel und siegte schließlich mit 4:2. Dieter Hoeneß, am Kopf blutend, führte dabei den Verbandsturban zur Platzreife, traf obendrein einmal. Verloren ging in diesem Jahr jedoch das Finale im Landesmeister-Cup: 0:1 unterlagen die Bayern Aston Villa.
 

Lattek, Madjer und Heynckes


1983 kehrte Udo Lattek zurück zu Bayern und schloss nahtlos an seine Erfolge in den 70er Jahren an, auch ohne Rummenigge, der 1984 für die damalige Rekord-Ablöse von elf Millionen Mark zu Inter Mailand wechselte. Dafür kam im selben Jahr Lothar Matthäus von Gladbach an die Isar. 1985, 1986 und 1987 gewannen die Bayern die Meisterschaft, 1986 zudem den DFB-Pokal. Doch international galt es erneut eine große Enttäuschung wegzustecken: Im Finale des Landesmeister-Cups 1987 gab es eine bittere 1:2-Niederlage gegen den FC Porto. Bis zur 78. Minute führten die Bayern im Wiener Praterstadion mit 1:0 (Wiggerl Kögl), dann traf Rabah Madjer per Hackentritt zum Ausgleich und zwei Minuten später folgte das 1:2 durch Juary.Danach übernahm Jupp Heynckes das Traineramt beim FC Bayern. Seine Aufgabe: Nach dem Abschied von Matthäus, Brehme, Eder, Hughes, Michael Rummenigge und Pfaff ein neues, schlagkräftiges Team aufbauen. 1988 verließen Lothar Matthäus, Andreas Brehme, Norbert Eder, Mark Hughes, Michael Rummenigge und Jean-Marie Pfaff den FCB. Dennoch führte Heynckes das Team 1989 und 1990 zum Meistertitel, das große Ziel Europapokal blieb aber weiter unerreicht.


Unstete Zeiten


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Die 90er Jahre waren ein Jahrzehnt ständiger Unruhe. Durch die neuen Privat-Medien entstand ein anderes, nicht immer sportgerechtes Interesse am Fußball und seinen Stars - ein Grund, dass der FC Bayern einerseits als Dreamteam andererseits als FC Hollywood tituliert wurde. Eine positive Wirkung zumindest hatte das übersteigerte mediale Interesse: Nie zuvor waren so viele Zuschauer ins Stadion geströmt und nie zuvor hatte man so viele Spielertrikots verkauft. Die Wechselhaftigkeit dieses Jahrzehnts wird durch acht Trainerwechsel dokumentiert.
 

Im Oktober 1991 musste Heynckes Abschied nehmen, der ehemalige Bayern-Profi Sören Lerby löste ihn ab. Doch das Team kam nicht auf die Beine. Als sogar zwischenzeitlich der Abstieg drohte, nahm im März 1992 Erich Ribbeck Lerbys Platz ein. Franz Beckenbauer und Karl-Heinz Rummenigge hatten sich inzwischen als Helfer in der Not zur Verfügung gestellt: Sie wurden Vize-Präsidenten des FC Bayern. In der Winterpause 1993/94 sprang der Kaiser sogar als Trainer ein und führte die Mannschaft zur Meisterschaft.

 

Trapattoni, Rehhagel, Hitzfeld


Es folgte Trap. Giovanni Trapattoni, geliebt von Spielern und Medien, hatte aber nicht den gewünschten Erfolg. Lediglich der sechste Platz sprang in der Saison 94/95 heraus, dazu das Europacup-Aus im Halbfinale gegen Ajax Amsterdam. Und im Sommer 1995 übernahm Otto Rehhagel. Und mit ihm Stars wie Klinsmann, Herzog und Sforza. Doch obwohl Rehhagel die Mannschaft ins Endspiel des UEFA-Pokals führte, musste er in der Rückrunde gehen - trotz denkwürdiger Partien im Halbfinale gegen den FC Barcelona. Nach einem 2:2 im Olympiastadion  wurde das Rückspiel im Estadio Camp Nou zum Triumphzug: Babbel und Witeczek trafen zum 2:1-Sieg. Beckenbauer, seit Herbst 1994 Bayern-Präsident, war es, der dann in den Finalspielen an der Seitenlinie stand. Das 2:0 und das 3:1 gegen Girondins Bordeaux bedeuteten den ersten Titelgewinn in diesem Wettbewerb - Deutscher Meister aber wurde, wie schon im Vorjahr, Borussia Dortmund.

 

Und dann kam wieder Trapattoni. Zwei weitere Jahre als Bayern-Trainer, zwei Titel: Meister 1997, Pokalsieger 1998. Als der Maestro ging, verneigte sich eine ganze Stadt. Vor allem mit seiner Brandrede, die innerhalb kürzester Zeit Kultstatus erlangte („Flasche leer“, „Struuunz“), hatte er die Herzen der Fans erobert.

 

Die 'Mutter aller Niederlagen'


Abgelöst wurde Trap von einem anderen Gentleman, denn es kam Ottmar Hitzfeld, der die Vitrinen an der Säbener in den folgenden Jahren um einige Trophäen erweitern sollte. Der General legte ein beinahe perfektes erstes Jahr (1998/99) hin: Gewinn der 15. Meisterschaft, DFB-Pokal-Finale und Champions-League-Finale erreicht. Dass es in Barcelona gegen Manchester United nicht reichte, dass der schon sicher geglaubte Europacup binnen weniger Sekunden in der Nachspielzeit verloren ging (1:2) - es war eine bittere Erfahrung, diese „Mutter aller Niederlagen“. Ebenso wie die anschließende Niederlage im Pokalfinale gegen Werder Bremen: 1:1 stand es nach der regulären Spielzeit und der Verlängerung, im anschließenden Elfmeterschießen zog man mit 4:5 den Kürzeren. Doch das war nur der Anfang der Ära Hitzfeld.



Die Erlösung


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Die erste Dekade des neuen Jahrtausends brachte Steigerungen in jeder Hinsicht mit sich: sechs nationale Titel, davon fünf im Double mit dem DFB-Pokal. Einige Entscheidungen, darunter der Gewinn der Champions League 2001, kamen auf besonders dramatische Weise zustande. 2002 wurde der Klub in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, später folgte der Bau der vereinseigenen Allianz Arena und der Umbau des Vereinsgeländes.Nach der dramatischen Niederlage gegen ManU im 99er-Finale hatte sich die Mannschaft um Oliver Kahn, Stefan Effenberg und Giovane Elber im Jahr 2000 besonders viel vorgenommen. Das bekam Anfang 2000 insbesondere „Lieblingsgegner“ Real Madrid in der CL-Zwischenrunde zu spüren. Innerhalb von acht Tagen schenkten die Bayern den „Königlichen“ gleich acht Tore ein (4:2 im Bernabeu-Stadion, 4:1 im Olympiastadion). Im Halbfinale trafen die beiden Dauerrivalen erneut aufeinander. Real rächte sich für die zwei Klatschen und stoppte die „Roten“. Aufgrund des 2:0-Erfolgs im Hinspiel reicht den Madrilenen eine 1:2-Niederlage in München zum Finaleinzug.Titel gab es für den FC Bayern dennoch. In der Meisterschaft fing das Team von Trainer Hitzfeld auf der Zielgeraden noch Bayer Leverkusen ein. Die Werkself verlor am letzten Spieltag ausgerechnet gegen Absteiger Unterhaching und bescherte dem Rekordmeister in letzter Sekunde doch noch überraschend den Titel. Im DFB-Pokal nahm der FCB süße Rache an Werder Bremen. Nach der Final-Niederlage im Elfmeterschießen im vergangenen Jahr, besiegte man nun die Nordlichter glatt mit 3:0 und sicherte sich in der Spielzeit 1999/2000 zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte das Double. Oliver Kahn wird zum Spieler des Jahres gewählt.
 

'Titan' Kahn


Die Saison 2000/01 werden wohl alle Fans niemals vergessen. Zwar war im DFB-Pokal bereits in der zweiten Runde beim FC Magdeburg Endstation, doch in der Meisterschaft lag man nach 34 Spieltagen erneut ganz vorne. Wieder war es eine äußerst knappe Entscheidung. Am letzten Spieltag sorgte Patrik Andersson mit einem Freistoßtor in der Nachspielzeit beim Hamburger SV für das entscheidende Meistertor. Kurios: Beim unmittelbaren Verfolger Schalke 04 war bereits Schluss und man feierte bereits den Titelgewinn...bis Andersson traf.Mit diesem Motivations-Rückenwind reiste man am Vortag des 23. Mai 2001 zum Champions-League-Endspiel gegen den FC Valencia nach Mailand. Es sollte die Krönung des Jahres der Revanche werden. Zunächst hatte man im Viertelfinale Manchester United ausgeschaltet, dann im Halbfinale Real Madrid. Im Endspiel avancierte Oliver Kahn zum Titanen. Drei Strafstöße parierte der Keeper im Elfmeterschießen und sicherte beim 5:4-Erfolg (1:1, 0:1) n.E. den Gewinn des Champions-League-Pokals. Nach einem Vierteljahrhundert war der Henkelpott endlich wieder in München!Auch in der anschließenden Saison 2001/02 blieb der FC Bayern nicht ohne Titel. Zwar belegte man hinter Dortmund und Leverkusen nur den dritten Platz in der Bundesliga und scheiterte im DFB-Pokal mit 0:2 n.V. im Halbfinale an Schalke 04, doch dank des Treffers von Sammy Kuffour beim 1:0-Sieg gegen Boca Juniors Buenos Aires kam im November 2001 der Weltpokal nach 1976 zum zweiten Mal in die bayerische Landeshauptstadt. In der Champions League scheiterte man im Viertelfinale an Real Madrid.

Umzug in die neue Arena


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Nach einem Jahr Auszeit beendete der FC Bayern die Bundesliga-Saison 2002/03 wieder auf dem Platz an der Sonne. Mit fast unglaublichen 16 Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten Stuttgart dominierte man die Konkurrenz nahezu nach Belieben. Auch im DFB-Pokal-Endspiel ließ man dem 1. FC Kaiserslautern beim 3:1 keine Chance. Zwei Treffer im Finale steuerte Michael Ballack bei. Er trat in dieser Spielzeit erfolgreich das Effenberg-Erbe an und der FCB holte sich zum vierten Mal das Double. Ballack wurde zum Spieler des Jahres gewählt. Einziger schwarzer Fleck: In der Champions League scheiterte man bereits in der Vorrunde. Doch alles Negative hat auch etwas Positives. Es war ein gewisser Roy Makaay, der mit seinem Treffern für La Coruna das Aus der Bayern besiegelte. Ein Jahr später sollte dieser Makaay für den FCB auf Torejagd gehen.
 

Im Sommer 2003 wechselte der Holländer an die Säbener Straße. Und schon bald zeigte es sich, dass der Torjäger jeden Cent wert ist. In seinem ersten Jahr erzielte das Phantom Tore wie am Fließband, konnte aber nicht verhindern, dass die Saison ohne einen Titel für den deutschen Rekordmeister endete.

 

Diese Enttäuschung hatte zur Folge, dass Trainer Ottmar Hitzfeld nach sechs äußerst erfolgreichen Jahren in München Abschied nehmen musste. Mit vier Meisterschaften, zwei Pokalsiegen sowie je einem Triumph in Champions League und Weltpokal ist Hitzfeld einer der erfolgreichsten Trainer des FC Bayern. Nur Udo Lattek gewann mit dem FCB mehr Titel. Beim letzten Spiel der Saison 2003/04 im Olympiastadion wurde Hitzfeld von den Bayern-Fans ein emotionaler Abschied bereitet. Damit ging an der Säbener Straße eine Ära zu Ende.

 

Neue Arena, neue Transfers


Im Sommer 2004 nahm also Magath auf dem Trainerstuhl Platz. Als Verfechter der Werte Disziplin, Ordnung und Fitness - in seiner täglichen Arbeit griff er gerne auch mal auf Medizinbälle und Bleiwesten zurück -, schaffte er in den darauffolgenden zwei Jahren eine historische Bestmarke. Sowohl in der Saison 2004/05 als auch 2005/06 gewann er mit dem FCB jeweils den DFB-Pokal und die Meisterschaft. Das hatte auch in München noch niemand geschafft.

 

Einen Teil zum Erfolg trug sicherlich auch das neue Stadion bei. Im Mai 2005 endete die Ära Olympiastadion. Nach 33 äußerst erfolgreichen Spielzeiten zog der FC Bayern in seinen neuen Fußball-Tempel Allianz Arena um.

 

Nach zweieinhalb überaus erfolgreichen Jahren trennte man sich in Folge des Ausscheidens im DFB-Pokal (in Aachen) sowie eines schwachen Rückrundenstarts am 31. Januar 2007 von Magath. Hitzfeld kehrte zurück. Mehr als Platz vier in der Liga konnte aber auch er nicht mehr erreichen. Erstmals seit einem Jahrzehnt hatte sich der FCB nicht für die Champions League qualifiziert. Abschied nehmen hieß es zudem von Mehmet Scholl, der nach 15 Jahren im Bayern-Trikot und 15 Titeln seine aktive Profikarriere beendete.

 

In der Saison 2007/08 änderte der FC Bayern seine Transferstrategie und lockte internationale Top-Stars an die Isar. Mit Franck Ribéry und Luca Toni landete der FCB gleich zwei Transfercoups. Mit ihnen kehrte auch der Erfolg zurück. Hitzfeld holte in seinem letzten Trainer-Jahr bei Bayern prompt wieder das Double. Im DFB-Pokal setzte man sich gegen Dortmund (2:1) durch, die Meisterschaft schloss der Rekordmeister mit zehn Punkten Vorsprung souverän vor Verfolger Bremen ab. Im UEFA-Cup war indes im Halbfinale gegen den späteren Cup-Gewinner St. Petersburg Endstation. Der dreifache Welt-Torhüter des Jahres Oliver Kahn beendete seine einmalige Profi-Laufbahn. Hitzfeld wechselte auf die Trainerbank der Schweizer Nationalmannschaft.

 

Das Leistungszentrum entsteht


Sein Nachfolger für die Saison 2008/09 wurde Jürgen Klinsmann. Unter dem ehemaligen Bundestrainer entstand an der Säbener Straße ein einmaliges Leistungszentrum mit Fitnessräumen und Ruhezonen. Als der FC Bayern am 28. Spieltag 0:1 zu Hause gegen Schalke verlor, trennte sich der Klub von Klinsmann. Zuvor gab es bereits deutliche Niederlagen gegen Leverkusen (2:4 im DFB-Pokal-Viertelfinale), den späteren Meister Wolfsburg (1:5) und im CL-Viertelfinale in Barcelona (0:4).

 

Nachfolger wurde für fünf Spiele Jupp Heynckes, der die Bayern noch auf Rang zwei hinter Meis­ter Wolfsburg hievte, somit die Champions League-Teilnahme sicherte und die Saison rettete.


Das historische Triple


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Zur Saison 2009/10 heuerte Louis van Gaal beim FC Bayern an. Auch Arjen Robben (Real Madrid) und Mario Gomez (VfB Stuttgart) wechselten in die bayerische Landeshauptstadt. Van Gaal setzte aber auch auf die eigene Jugend und schenkte den damals noch weitgehend unbekannten Thomas Müller und Holger Badstuber in der Vorbereitung auf die neue Saison das Vertrauen. Das Duo sollte sich in den folgenden Jahren zu fußballerischen Größen entwickeln, beim FC Bayern und in der deutschen Nationalmannschaft.
 

Nach einem holprigen Saisonstart steigerten sich die Bayern von Woche zu Woche und begeisterten die Fans deutschlandweit mit sehenswertem Offensivfußball. Doch nicht nur das: Am Ende holte der FCB 2010 das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal. Das mögliche Triple verpassten die Münchner, da sie das Champions-League-Finale in Madrid gegen Inter Mailand mit 0:2 verloren. Die Saison ging dennoch als eine der erfolgreichsten in die Vereinsgeschichte des FC Bayern ein.

 

Heynckes zum Dritten


Die Saison 2010/11 begann mit dem Gewinn des von der DFL wieder eingeführten Supercups (2:0 gegen Schalke). Leider sollte es der einzige Titel in dieser Spielzeit bleiben. Im DFB-Pokal scheiterten die Münchner im Halbfinale an Schalke 04 (0:2), in der europäischen Königsklasse im Achtelfinale an Vorjahres-Final-Gegner Inter Mailand.

 

Und auch in der Bundesliga lief es nicht nach Plan: Der deutsche Rekordmeister drohte, die Champions-League-Qualifikation zu verpassen. Und so wurde Van Gaal im April 2011 beurlaubt, sein bisheriger Co-Trainer Andries Jonker übernahm als Interimstrainer und führte den FCB am Ende noch auf Platz drei. Damit war die Teilnahme an der Qualifikationsrunde zur Champions League gesichert.

 

Im Sommer 2011 übernahm Jupp Heynckes das Traineramt beim FC Bayern - zum dritten Mal in seiner Karriere. Der 66-Jährige brachte den deutschen Rekordmeister wieder auf Kurs und sicherte gegen den FC Zürich (2:0, 1:0) die Teilnahme an der Champions League. Dort spazierten die Münchner mit teilweise atemberaubenden Leistungen durch die Gruppenphase. Und auch der FC Basel (Achtelfinale), Olympique Marseille (Viertelfinale) und Real Madrid (Halbfinale) konnten den FCB auf dem Weg ins CL-Finale, das 2012 in der Münchner Allianz Arena ausgetragen wurde, nicht aufhalten.

 

Drama dahoam


Das Finale dahoam wurde zu einem dramatischen und schmerzhaften Abend. Trotz drückender Überlegenheit sprang für den FCB nach 90 emotionalen Minuten gegen den FC Chelsea nur ein 1:1 heraus. Zwei Minuten vor dem Schlusspfiff glich Didier Drogba Thomas Müllers Führungstreffer aus. Es ging in die Verlängerung, dann ins Elfmeterschießen - und dort hatten die Engländer das glücklichere Ende für sich.

 

Enttäuschung bei den Bayern, der große Traum vom Gewinn der Champions League im eigenen Stadion war geplatzt. Und so endete die erste Saison unter Heynckes mit drei zweiten Plätzen: Denn in der Deutschen Meisterschaft und dem DFB-Pokal musste man jeweils Borussia Dortmund den Vortritt lassen.

 

Jetzt erst recht!


Auf diese Erfahrung reagierten die Münchner mit einem bayerisch-trotzigem Jetzt erst recht! - und es folgte das erfolgreichste Jahr der Vereinsgeschichte. Die Saison 2012/13 begann mit dem Sieg im Supercup –gegen Double-Gewinner Borussia Dortmund. Die Dominanz der am Ende der Saison als „Super-Bayern“ titulierten Mannschaft zog sich durch die gesamte Saison. In der Bundesliga wurde bereits am 28. Spieltag der 23. Titel gefeiert. Am Ende hatte die Mannschaft von Heynckes 25 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten Dortmund. Die weiteren Rekorde: 29 Siege, eine Tordifferenz von +80 und nur 18 Gegentore.

 

Spätestens, als der FC Barcelona im Halbfinale der Champions League mit insgesamt 7:0 (4:0 in München; 3:0 in Barcelona) aus dem Wettbewerb geschmissen wurde, wussten die Letzten, dass die Bayern diesen Titel nicht noch einmal verspielen wollten. Dem verlorenen Finale dahoam folgte das Finale in Wembley, in dem Arjen Robben zum Mann des Abends wurde. In der 89. Minute traf der Holländer im deutsch-deutschen Finale gegen Borussia Dortmund zum 2:1. Der fünfte Triumph in der Königsklasse beendete eine zwölf Jahre dauernde Durststrecke.

 

Auch im DFB-Pokal war die Revanche gegen den Vorjahressieger gelungen, allerdings bereits im Viertelfinale (1:0). Nach dem 6:1 im Halbfinale gegen den VfL Wolfsburg wartete am 1. Juni im Berliner Olympiastadion ein leidenschaftlich kämpfender VfB Stuttgart. Es reichte für die Schwaben allerdings am Ende nicht (3:2) - und der FC Bayern gewann als siebter europäischer und erster deutscher Verein das Triple.



Dominanz und Titel 


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Zur Saison 2013/14 trat der spanische Erfolgscoach Pep Guardiola die Nachfolge von Heynckes an. Seine Handschrift prägte den FC Bayern, der in den folgenden drei Jahren auf dem Spielfeld äußerst dominant auftreten und sich in der internationalen Top-Klasse etablieren sollte. Sieben Titel gewann der FCB unter Guardiola, der ganz große Triumph blieb jedoch aus. Drei Mal in Folge war im Halbfinale der Champions League Endstation.Guardiola legte furios los. Im August gewann sein Team - als erster deutscher Vertreter - den UEFA Super Cup. Im Elfmeterschießen setzten sich die Münchner gegen den FC Chelsea mit 5:4 durch. Zuvor hatte es nach 90 Minuten 1:1 und nach 120 Minuten 2:2 gestanden. Das Kalenderjahr 2013 schlossen die Münchner dann bei der FIFA Klub-Weltmeisterschaft in Marokko erfolgreich ab. Im Endspiel setzten sie sich mit 2:0 gegen Raja Casablanca durch.In der Bundesliga übertraf der FCB die (eigene) Rekordsaison des Vorjahres. Schon am 27. Spieltag - so früh wie nie zuvor - stand der Klub als Deutscher Meister fest. Es war die erste März-Meisterschaft in der BL-Geschichte. Im DFB-Pokalfinale setzten sich die Münchner gegen Dortmund nach Verlängerung mit 2:0 durch - und das zehnte Double der Klubgeschichte war perfekt. In der Champions League allerdings musste man sich im Halbfinale Real Madrid (0:1, 0:4) geschlagen geben.
 

Schweinsteiger sagt Goodbye


Ähnlich verlief die folgende Saison (2014/15). Trotz vieler Verletzungen dominierten die Bayern  die Bundesliga und wurden erneut souverän Meister. In den Pokal-Wettbewerben war jedoch zweimal im Halbfinale Endstation: Im DFB-Pokal gegen Dortmund (1:3 n.E.), in der Champions League gegen den FC Barcelona (0:3,3:2).Im Juli 2015 endete eine Ära an der Säbener Straße. Nach 17 Jahren, 20 Titeln und 500 Pflichtspielen verließ Bastian Schweinsteiger seinen FC Bayern in Richtung Manchester United. In München marschierte die Mannschaft aber unbeeindruckt weiter und stellte mit zehn Siegen in den ersten zehn Bundesligaspielen einen neuen Startrekord auf. Robert Lewandowski sicherte sich im September durch fünf Tore innerhalb von nur neun Minuten gegen Wolfsburg einen Eintrag in den Geschichtsbüchern. Am Ende stand die vierte Meisterschaft in Folge - das hatte noch nie ein deutsches Team geschafft. Mit nur 17 Gegentoren stellte der FCB zudem einen neuen Defensivrekord in der Bundesliga auf.In der Champions League erreichten die Bayern zum fünften Mal in Folge das Halbfinale (Vereinsrekord). Diesmal hieß der Gegner Atlético Madrid. Die Bayern dominierten dieses Duell - und schieden dennoch aus. Nach einem 0:1 in Madrid und einem 2:1 in München war aufgrund der Auswärtstorregel wieder Endstation. Mit dem Gewinn des DFB-Pokals (4:3 i.E. gegen Dortmund) verabschiedete sich Pep Guardiola schließlich aus München.
 

Ancelotti übernimmt, Hoeneß folgt Hopfner


Im Juli begann mit Carlo Ancelotti ein neues Kapitel an der Säbener Straße. Der italienische Erfolgscoach, der unter anderem drei Mal die Champions League gewann, bekam zum Dienstantritt gleich seine Lederhosn und holte im ersten Pflichtspiel sofort einen ersten Titel: Mit 2:0 setzte sich der Deutsche Meister im Supercup gegen Vizemeister Borussia Dortmund durch.Auszeichnungen gab es zudem für Jérôme Boateng (Deutschlands Fußballer des Jahres 2016) und Manuel Neuer, der zum vierten Mal zum Welttorhüter gewählt wurde. Bejubelt wurde zudem die Rückkehr von Uli Hoeneß, der nach seiner Haftstrafe mit überragender Mehrheit (98,5 Prozent) wieder zum Präsidenten gewählt wurde. Gleichzeitig verabschiedete sich Karl Hopfner nach 35 Dienstjahren beim FC Bayern in verschiedenen Funktionen (Geschäftsführer, Finanzvorstand, erster Vizepräsident und zuletzt Präsident) in den wohlverdienten Ruhestand.Sportlich strebten die Bayern unaufhaltsam der fünften Meisterschaft in Folge entgegen. Vier Spieltage vor Saisonende machten sie den Rekordtitel perfekt. Die übrigen beiden Wettbewerbe endeten jedoch mit Enttäuschungen. Im DFB-Pokal-Halbfinale musste man sich Dortmund knapp geschlagen geben (2:3), in der Champions League hieß die Endstation im Viertelfinale Real Madrid. Trotz Personalsorgen und Platzverweisen in beiden Partien hatten die Münchner die Königlichen am Rande einer Niederlage, mussten sich nach einem 1:2 in München aber im Rückspiel in Madrid nach Verlängerung mit 2:4 geschlagen geben. Der Schiedsrichter spielte dabei mit Fehlentscheidungen eine nicht unwesentliche Rolle.
 

Lahm und Alonso sagen Servus


Bei der Meisterfeier Ende Mai ließen es die Münchner dennoch krachen - und zwei Münchner besonders hochleben. Denn FCB-Kapitän Philipp Lahm - nach 22 Jahren im FCB-Trikot – und Xabi Alonso beendeten ihre weltmeisterlichen Karrieren. „Das war alles wie ein Traum“, sagte Lahm.Mit der Eröffnung des neuen Leistungszentrums FC Bayern Campus rüstete sich der FC Bayern im August 2017 für die kommenden Jahrzehnte. „Dieser Campus soll ein weiteres Fundament für die Zukunft des FC Bayern sein, ein weiteres Markenzeichen unseres Klubs“, sagte Uli Hoeneß zu dem 70 Millionen Euro teuren Projekt im Münchner Norden, in Sichtweite der Allianz Arena.An der Säbener Straße, wo Ende Juli 2017 mit Hasan Salihamidzic ein neuer Sportdirektor die Arbeit aufnahm, begann die neue Saison derweil mit einem weiteren Titel. Im Supercup setzte sich der Rekordmeister, verstärkt unter anderem durch den kolumbianischen WM-Torschützenkönig James Rodríguez, erneut gegen Dortmund durch. Diesmal hieß es nach Elfmeterschießen 7:6 (2:2, 1:1). Es war der sechste Erfolg in diesem Wettbewerb, wodurch der FCB zum alleinigen Rekordsieger wurde.
 

Heynckes' Rückkehr


Allerdings geriet nach und nach Sand ins bayerische Getriebe, was sich in Spielweise und Ergebnisse niederschlug. Nach einem 0:3 in der Champions League bei Paris Saint-Germain zogen die Verantwortlichen daher Konsequenzen. Carlo Ancelotti musste gehen. Sein Nachfolger wurde ein Altbekannter: Jupp Heynckes. Der Triple-Coach übernahm die Mannschaft bis Saisonende. Und seine vierte Amtszeit als Bayern-Trainer sollte sich lohnen.Unter der Leitung von Heynckes fand der Rekordmeister schnell zu alter Stärke sowie an die Spitze der Bundesliga zurück und sicherte sich bereits am 29. Spieltag die Deutsche Meisterschaft. In der Champions League hatten die Münchner nach zwei hart umkämpften Duellen im Halbfinale das Nachsehen gegen Real Madrid. Zudem blieb der Trainer-Legende im letzten Saisonspiel ein weiterer Titel zum Abschied verwehrt: Im Endspiel des DFB-Pokals mussten sich die Münchner Eintracht Frankfurt mit 1:3 geschlagen geben.
 

Kovač schafft mit Double-Gewinn Einzigartiges


Heynckes‘ Nachfolger stand schon länger fest: Der ehemalige Bayern-Profi Niko Kovač, der dem FCB wenige Monate zuvor noch als Frankfurt-Trainer im Pokalfinale gegenübergestanden hatte, startete perfekt in seine Amtszeit und feierte im ersten Pflichtspiel den ersten Titel. Gegen die Frankfurter Eintracht holten Lewandowski und Co. durch einen klaren 5:0-Erfolg den dritten Supercup-Sieg in Folge.Auch sonst verlief die Saison 2018/19 sehr erfolgreich. Nur in der Champions League lief es nicht wie gewünscht und der FC Bayern musste das frühe Aus im Achtelfinale gegen den späteren Titelgewinner Liverpool verkraften. Im Pokalfinale waren die Münchner dieses Mal erfolgreich und setzten sich mit 3:0 gegen RB Leipzig durch. In der Bundesliga gab es ein Herzschlag-Finale. Am letzten Spieltag sicherten sich die Münchner mit einem 5:1-Sieg, abermals gegen Eintracht Frankfurt, den Bundesliga-Titel. Nachdem Kovač bereits als Aktiver im Jahr 2003 das Double mit den Bayern gefeiert hatte, gelang ihm dieses Kunststück nun auch als Trainer – ein Novum im deutschen Fußball! Außerdem feierten an diesem 34. Spieltag drei Bayern-Legenden einen großartigen Abschied. Rafinha (8 Jahre FCB), Arjen Robben (10 Jahre FCB) und Franck Ribéry (12 Jahre FCB) liefen letztmals in der Allianz Arena auf und wurden vom Publikum gebührend geehrt. „Das ist ein spezieller Moment“, meinte der Franzose sichtlich gerührt.

Umbruch in der Führungsetage & Sechs-Titel Jahr


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Zu Beginn der Spielzeit 2019/20 konnte Niko Kovač leider nicht an seine Erfolge aus dem Vorjahr anknüpfen und so trennten sich im November 2019 die Wege von Verein und Trainer einvernehmlich. Hansi Flick übernahm, vorerst interimsweise, die Mannschaft auf Platz vier der Bundesliga. Der Weltmeister-Co-Trainer machte seine Sache so gut, dass sein Vertrag im Frühjahr bis zum Sommer 2023 verlängert wurde.
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Bei der Jahreshauptversammlung im November 2019 wurde Uli Hoeneß verabschiedet und zum Ehrenpräsidenten ernannt. Auf ihn folgte Herbert Hainer.

 

Auch an der Spitze des Vereins gab es einen Wechsel – und der war gleichbedeutend mit dem Ende einer Ära: Schon im August 2019 hatte Uli Hoeneß angekündigt, dass er sich nicht zur Wiederwahl zum FCB-Präsidenten am 15. November aufstellen lassen würde. Als seinen Nachfolger wählten die Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung Herbert Hainer. Hoeneß, der den Verein über 40 Jahre geprägt hatte, wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt. „Ein Leben ohne den FC Bayern wird es für ihn nie geben, und er ist bei uns immer willkommen. Ich wünsche meinem Freund Uli alles Gute“, ehrte ihn der damalige Vorstandschef und langjährige Wegbegleiter Karl-Heinz Rummenigge.

 

120. Geburtstag und Einschnitt durch Corona


Von seiner Heimat am Tegernsee aus sah Hoeneß, wie der FCB unter Flick schnell wieder in die Spur zurückfand. Die Bayern begeisterten mit großartigem Offensivfußball und einer starken Defensive. Am 20. Spieltag wurde die Tabellenspitze zurückerobert und so konnte der 120-jährige Klub-Geburtstag gebührend gefeiert werden. Am 8. März lief der FCB aus diesem Grund im speziellen Retro-Shirt auf und besiegte den FC Augsburg in der ausverkauften Allianz Arena mit 2:0. Doch leider blieb die Party nicht nur deswegen im Gedächtnis. Es war das letzte Heimspiel des FC Bayern vor Publikum für eine ganz lange Zeit. Kurz nach dieser Partie sorgte die Corona-Pandemie für eine Unterbrechung des Spielbetriebs.

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Nach Philipp Lahm 2013 wurde Manuel Neuer 2020 zum 2. Triple-Kapitän des FC Bayern.

 

Etwas mehr als zwei Monate ruhte der Ball. Flick hielt seine Mannschaft mit Cyber-Trainings fit und dies sollte sich lohnen. Am 17. Mai ging es endlich wieder los und die Bayern schlugen Union Berlin mit 5:2. Auch die restlichen acht Liga-Partien wurden souverän gewonnen und somit war mit der Meisterschaft der erste Titel sicher. Die nächste Krönung folgte nach dem 4:2-Erfolg im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen. In der Champions League musste noch das Rückspiel im Achtelfinale gegen den FC Chelsea absolviert werden. Nach dem 3:0-Auswärtssieg im Hinspiel vor der Unterbrechung erreichten die Münchner Anfang August mit einem 4:1 zuhause hochverdient die nächste Runde. Ab dem Viertelfinale wurden alle weiteren Runden aufgrund der Corona-Pandemie in einem einzigen K.o.-Duell im Finalturnier in Lissabon ausgetragen. Und in dieses starteten die Münchner furios.

 

Titel um Titel und besondere Auszeichnungen


Mit 8:2 wurde der FC Barcelona dominiert und nach Hause geschickt. Die Bayern hatten ein Ausrufezeichen gesetzt und wurden ihrem Favoritenstatus gerecht. Im Finale köpfte Kingsley Coman sein Team zum 1:0-Sieg über Paris Saint-Germain. Die Bayern holten zum sechsten Mal den Henkelpott - das zweite Triple der Vereinsgeschichte war perfekt und die Rekordjagd eröffnet.

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Mit dem Klub-WM-Pokal war die Titelsammlung 2020 komplett. Benjamin Pavard erzielte im Finale gegen UANL Tigres den 1:0-Siegtreffer.

 

Ein 8:0-Kantersieg gegen Schalke stellte dann den perfekten Auftakt in die neue Saison dar. Mit dem Triumph über den FC Sevilla (2:1 n.V.) im UEFA Supercup gab es schnell einen weiteren Titel zu feiern. Der nächste folgte nach dem 3:2-Erfolg über Borussia Dortmund im DFL-Supercup. Darüber hinaus gab es hochverdient zahlreiche Auszeichnungen für den FC Bayern und seine Spieler. Unter anderem wurde Manuel Neuer als Welttorhüter geehrt und Robert Lewandowski zum FIFA-Weltfußballer ausgezeichnet. Er war der erste Weltfußballer, der zum Zeitpunkt der Auszeichnung das Bayern-Trikot trug.

 

Mit Kampfgeist und Mentalität zum 6. Titel


In der Liga machte sich die Belastung aufgrund des coronabedingt engen Spielplans jedoch bemerkbar. Die Flick-Elf dominierte die Gegner nicht mehr wie gewohnt und kassierte viele Gegentore. Die Mannschaft überzeugte aber mit einer beeindruckenden Mentalität. So konnten fast alle Partien noch gedreht und so gut wie immer gepunktet werden.

 

Im DFB-Pokal gelang dies leider nicht und so war dieser Wettbewerb nach der Niederlage im Elfmeterschießen bei Holstein Kiel nach der 2. Runde beendet. Dafür zeigten die Bayern bei der FIFA-Klub-WM ihr Können und holten dort den sechsten Titel innerhalb eines Jahres. Dies gelang zuvor nur dem FC Barcelona 2009. Flick und sein Team schafften also Historisches und wollten sich damit nicht zufriedengeben. In der Champions League spielte der Titelverteidiger erneut stark, schied im Viertelfinale aber aufgrund der Auswärtstor-Regel gegen Paris Saint-Germain aus. Der 1:0-Auswärtssieg im Rückspiel war nach der 2:3-Hinspielniederlage leider zu wenig.

 

Der 5. Stern für den FCB - Fabelrekord für Lewandowski


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Am 33. Spieltag gelang Robert Lewandowski sein 40. Saisontor. Damit egalisierte er den Fabelrekord von Gerd Müller und ehrte den Bomber beim Torjubel. Eine Woche später setzte Lewandowski sogar noch einen drauf und stellte mit dem 41. Treffer einen neuen Rekord auf.

 

In der Bundesliga übernahmen Manuel Neuer & Co. im letzten Spiel vor Weihnachten die Tabellenführung und gaben diese bis zum Ende nicht mehr ab. Bereits am 32. Spieltag standen die Münchner erneut und zum 9. Mal in Folge als Meister fest. Es war der 31. Titel der Vereinsgeschichte und der 30. in der Bundesliga. Damit wird der FCB ab der Saison 2021/22 mit fünf Sternen auf der Brust auflaufen. Herausragend dabei war Weltfußballer Lewandowski, der unglaubliche 41 Saisontore erzielte. Damit überbot er den fast 50 Jahre alten Fabelrekord von Gerd Müller (40 Tore 1971/72).

 

Bereits wenige Wochen vor dem Saisonende gab Hansi Flick bekannt, dass er seinen Vertrag vorzeitig auflösen möchte, und die Bayern entsprachen diesen Wunsch. 19 Monate dauerte seine Amtszeit an der Isar und bescherte den Bayern unglaubliche sieben Titel. Als Nachfolger verpflichteten die Münchner den jungen gebürtigen Oberbayern Julian Nagelsmann von RB Leipzig. Und auch in der Führungsetage gab es den nächsten Umbruch.

 

Ende einer Ära: Kahn folgt auf Rummenigge


Karl-Heinz Rummenigge gab sein Amt als Vorstandsvorsitzender vorzeitig an Oliver Kahn ab. „Es ist der strategisch sinnvollste und logische Zeitpunkt“, begründete Rummenigge die Entscheidung, nicht wie geplant bis Januar 2022 zu warten. Gemeinsam mit Uli Hoeneß machte er den Verein zu einem der größten der Welt mit hohem internationalem Ansehen. Dies wollen nun Oliver Kahn und FCB-Präsident Herbert Hainer mit dem neuen Trainerteam fortführen. „Wir wollen den Verein auch in Zukunft weiter so erfolgreich gestalten und weiterentwickeln“, meinte der ehemalige Weltklasse-Torhüter bei seinem Amtsantritt im Juli 2021.


Informationen folgen bald

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